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Chronik

„Marktschorgast 1109 - 2009“

Marktgemeinde im Wandel der Geschichte

 

 

 

Chronik von Marktschorgast 1109-2009
im Rathaus seit 17.01.2009 erhältlich
Preis: 15,00€

 

Vorstellung der Chronik am 17. Januar 2009

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum 900-jährigen Jubiläum des Marktes Marktschorgast stellte Professor Dr. Günter Dippold, Bezirksheimatpfleger, das von Dr. Klaus Rupprecht herausgegebene Buch: Marktschorgast 1109 – 2009, Marktgemeinde im Wandel der Geschichte vor.

 

Heute liegt sie vor, die Ortschronik. Mit diesen Worten begann die „Laudatio“ auf das großartige Werk durch Professor Dr. Dippold: „Ein stattlicher Band: 1100 Gramm schwer, 400 Seiten dick, ein Textband zwar, aber zugleich voller Bilder, mehrere hundert auf jeden Fall. Schön anzufassen, schön darin zu blättern – Frau Strauß-Morawitzky ist ihrem guten Ruf einmal mehr gerecht geworden. Elf Autoren haben mitgewirkt. Von ihnen haben manche ein paar Seiten beigesteuert, andere erhebliche Anteile des Bandes geliefert“. Der Band enthalte einerseits große Überblicksbeiträge zu Herrschaft, Verwaltung, Kirche, jüngere Geschichte und Vereinen, andererseits, gleichsam dazwischen gestreut, kleine Artikel zu einzelnen Vorfällen oder besonderen Aspekten der Ortsgeschichte. Durch die farbige Unterlegung der Seiten bleibe aber die Übersicht gewahrt. Ein vom äußeren Aufbau her buntes, aber doch stimmiges und harmonisches Bild sei es, was dieser Band uns biete.

 

Dr. Ruprecht Konrad-Röder habe zu Beginn die quellenarme früh- und hochmittelalterliche Geschichte von Marktschorgast und seinem Umland nachgezeichnet, und dies durchaus mit detektivischer Kombinationsgabe und nicht ohne Freude an Spekulation, wie es denn gewesen sein müsste, dürfte oder könnte. Nach dieser Erö+fnung folge ein zentraler Beitrag, der vom Titel her trockene Materie verheiße und in Wahrheit die Geschichte des menschlichen Zusammenlebens in Marktschorgast biete. Dr. Klaus Rupprecht analysiere die Funktion von Marktschorgast als Marktort und als Herrschaftszentrum. Christine Kofer lade dann ein zu Streifzügen durch die Geschichte der katholischen Pfarrei St. Jakob und schlage einen weiten Bogen vom 12. Jahrhundert bis zur Bildung der Pfarreiengemeinschaft Main-Schorgast-Tal 2006. Jürgen Müller zeichne die Geschichte im 19. Und 20. Jahrhundert nach: die kurze preußische Ära, die Entwicklung der bayerischen Amtsstadt, die ihre Zentralität schließlich einbüßte, die Wandlungen im äußeren Bild der Stadt, die Industriealisierung nach dem Bahnbau. „Politisch` Lied, ein garstig Lied“?-nein, Gott sei Dank bleibe auch die große und die kleine, sprich: kommunale Politik nicht ausgespart. Die Institution Schule und die Schulhäuser seien das Thema, das Rudolf Kurz zusammen mit Dr. Klaus Rupprecht behandle, und Rudolf Kurz porträtiere die evangelische Kirchengemeinde und ihre prägnante Kirche aus dem Jahr 1928. Josef Kofer schildere das bemerkenswert vielgestaltige Vereinsleben von Marktschorgast, „Spiegel der gesellschaftlichen Entwicklung“.

 

„Das ist das Grundgerüst“, sagt Professor Dr. Dippold, „und ausgefüllt ist es durch eigenständige Einsprengsel, Ergänzungen, Exkurse, also zusätzliche Farbtupfer. Ob es Michael Neubauer ist, der ein adliges Duell im Jahr 1659 betrachtet, ob Rudolf Kurz, der an den blinden Komponisten Max Hohner und an eine Fabrikschule erinnert, ob Hans-Jürgen Schiphorst, der die Bahn und den Straßenverkehr in den Blick nimmt, ob Walter Rosa, der die örtlichen Geldinstitute und das Notgeld der Jahre 1916 bis 1922 zum Thema Macht, ob Bruno Preißinger, der sich den Heimatvertriebenen und dem Goldbergsee widmet, ob Peter Munk, der kurz die Problematik der Bachbezeichnungen aufgreift- all diese Detailbetrachtungen bereichern den Band. Andererseits meint der Bezirksheimatpfleger „können viele Köche leicht den Brei verderben. Mehrere Autoren, die nebeneinander arbeiten- daraus können Dopplungen und Lücken, Widersprüche und Wirrnis erwachsen. Bei einem solchen Buch ist ein ordnender, ergänzender, manchmal bändigender und manchmal antreibender Herausgeber unentbehrlich“.

 

„Ich kann den Markt Marktschorgast nur beglückwünschen“ betonte Dippold, „dass sie mit Dr. Klaus Rupprecht , dem stellvertretenden Leiter des Staatsarchivs Bamberg, eine Ideallösung gefunden haben“. Er habe nicht zuletzt darauf geachtet, dass das Buch wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Das Buch weise über Marktschorgast hinaus. „Es ist ein Baustein für die fränkische Landesgeschichte. Grundlagenforschung ist es also, was geleistet wurde“, sagte der Bezirksheimatpfleger. Das Buch erzähle menschliche Geschichte. Hier erfahre man nicht bloß von sogenannten „großen Männern“, hier bekomme man nicht bloß Statistiken und Strukturdaten. Nein, hier könne man tatsächlich etwas nachlesen, wie der sogenannte kleine Mann und wie die kleine Frau lebten, quellennah und damit wirklichkeitsnah. Ein bedeutsames Buch für Marktschorgast, anregend und beispielgebend über Marktschorgast hinaus. „Ich gratuliere ihnen also ganz herzlich zu einem guten, einem menschlichen Geschenk zu ihrem Jubiläumsjahr und wünsche dem Buch viele Käufer und Leser“, brachte der Bezirksheimatpfleger zum Ausdruck.

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